Gestern wurden die Gewinner und weiteren Preisträger der diesjährigen Abstimmung zum Deutschen Spielepreis 2018, die etwas unter einem schlechten Licht stand, bekannt gegeben. Ursprünglich sollte die Abstimmung bis zum 31. Juli 2017 gehen, wurde jedoch einige Tage vorher überraschend und ohne Ankündigung vorzeitig abgebrochen. Wer hiervon bisher nichts mitbekommen hat, kann eine gute Zusammenfassung von Christoph bei Brettspielbox.de lesen. Ich habe es nur am Rande mitbekommen (und ehrlich gesagt auch wenig Interesse, das alles bis ins Detail mitzuverfolgen). Letztendlich kann ich der Zusammenfassung von Christoph nur zustimmen: es gibt am Ende nur Verlierer. Und viel Arbeit für den Friedhelm-Merz-Verlag, den Initiator dieses Preises. Dieser muss sich nun für die kommenden Jahr überlegen, wie man solche Aktionen vermeiden kann und dem Preis wieder seine Stabilität zurückgibt.
Kommen wir aber mal zu den Gewinnern. Preisträger aus dem letzten Jahr ist Terraforming Mars. In diesem Jahr geht der Sieg an:
Damit darf sich Azul von Next Move Games, bei uns vertrieben durch Pegasus Spiele, nun über den zweiten Titel in diesem Jahr freuen. Azul wurde Ende Juli ebenfalls zum Spiel des Jahres 2018 gekürt. Diese Kombination gab es meines Wissens nach bisher noch nicht. Okay, Korrektur: die Kombination gab es bereits des öfteren. Ich hätte nur etwas mehr in die Vergangenheit schauen müssen. Danke für die Hinweise (eine Auflistung gibt es unter anderem in den Kommentaren zu diesem Beitrag).
Die weiteren Gewinner:
2. Gaia Project
3. Rajas of the Ganges
4. Clans of Caledonia
5. Heaven & Ale
6. Pandemic Legacy: Season 2
7. Klong!
8. Die Quacksalber von Quedlingburg
9. The Mind
10. Altiplano
Alle Preisträger mit den jeweils günstigsten Angeboten findet ihr wie immer auf der Übersichtsseite zum Deutschen Spielepreis 2018.
Azul ist für mich der optimale Kandidat für das Spiel des Jahres. Bisher war der Deutsche Spielepreis für mich allerdings der bisher fehlende „schwarze Pöppel“. Ein Indikator für ein gutes Expertenspiel. Dazu zähle ich Azul definitiv nicht. Auch im Vergleich mit der Komplexität der bisherigen Preisträgern aus den letzten Jahren (2017: Terraforming Mars, 2016: Mombasa, 2015: Auf den Spuren von Marco Polo, 2014: Russian Railroads, 2013: Terra Mystica) ist ein Azul weit entfernt. Ob jetzt die vorzeitige Beendigung der Abstimmung darauf einen Einfluss hat, da viele erst kurz vor Schluß abstimmen, oder ob sich der Preis wandelt, kann ich nicht sagen. Warten wir 2019 ab.
Der Deutsche Kinderspielpreis 2018 geht an Pegasus Spiele:
Die Kombination „Spiel des Jahres“ und gleichzeitig „Deutscher Spielepreis“? Doch das gab es schon, z.B.:
1990 Adel verpflichtet
1995 Die Siedler von Catan
1996 El Grande
1999 Tikal
2001 Carcassonne
2009 Dominion
Gruß
Joe
Gut, soweit bin ich nicht zurück gegangen. Danke für die Info.
…außerdem haben die Kennerspiele „7 Wonders“ (2011) und „Village“ (2012) ebenfalls den „Deutschen Spielepreis“ gewonnen.
Wieso ist der Vorjahressieger „Terraforming Mars“ denn Titelverteidiger? Hätte es seinen Titel den verteidigen und nochmal gewinnen können?
Wäre doch mal was… Nee, einfach das falsche Wort! ;)
Also dieses Azul, ich verstehs net warum das so geil sein soll.
Schnell und einfach zu erklären, trotzdem taktische Spielweise und tolles Material. Zudem gut in Kneipen sowie Zuhause spielbar.
Ich hätte es nun auch nicht zum Gewinner gewählt, das wäre für mich persönlich „Clans of Caledonia“ geworden oder sogar „The Mind“, aber ich kann die Leute verstehen, welche für „Azul“ abgestimmt haben.
Der Deutsche Spielepreis ist übrigens bereits der 5. Preis für Azul und nicht erst der 2. Preis. Und nominiert für weitere Preise ist es auch noch.
Ich persönlich denke nicht, dass sich der Preis wandelt. Es ist einfach ein tolles leichtes Spiel das auch die meisten Viel- und Expertenspieler sofort in seinen Bann zieht. Schnell erklärt, leicht verstanden. Trotzdem anspruchsvoll und taktisch. Es bringt verschiedene Spielertypen zusammen an den Tisch. Kombiniert mit dem tollen Material ein besonderes Spiel das eben auch viele Kenner anspricht. Ich kann die Wahl gut verstehen auch wenn ich doch ein komplexeres bevorzugt hätte.
Gaia oder Caledonia hatte ich gehofft.
Nächstes Jahr Gloomhaven wird wohl nix, wenn Spiele für einen Preis maximal seichtes Kennerspiel sein dürfen.
Wie wird denn dieser Preis eigentlich vergeben? Kommt es da auch auf die Verkäufe an oder kann es theoretisch ein Spiel werden, dass sich nur 10 Mal verkauft?
Also bezüglich Gloomhaven. Ich glaub jetzt zwar nicht, dass es sich nur 10 Mal verkauft, aber der Preis von 150 Euro (für Vorbesteller 135) ist halt schon happig. Das wird sich nicht jeder normale Mensch kaufen.
Der Deutsche Spielepreis ist ein Publikumspreis. JEDER hat eine gewisse Zeitspanne für sein Lieblingsspiel (Bedigung: Muss eine Neuheit der Spiel 17 oder Nürnberg 18 gewesen sein , oder irgendwie sowas) abzustimmen. BZw. seine Top 5 einzutragen.
Am Ende werden alle Stimmen gezählt und dann halt ausgewertet, wie du oben siehst.
Da dies durch das Publikum bestimmt wird ist hier idR. auch ein höheres Niveau als bei Spiel des Jahres gegeben, da die Kriterien vom Schwierigkeitsgrad her nicht gegeben sind und beliebige Titel ausgewählt werden können.
Meiner Meinung nach aber der Kandidat für einen solchen Preis! Und da es auf Deutsch erst dieses Jahr erscheint, theoretisch möglich nächstes Jahr nominiert zu werden und abzuräumen.
SdJ ist eine Jury, DE Spielepreis offene Abstimmung im Internet mit Mehrfachnennung.
Meine Wahrnehmung war auch, dass der DESP eher Kenner- ggf. Expertenspiele abdeckt. Azul ist da eher einer der einfacher erklärten Kandidaten.